Diese Bezeichnung haben Sie auch schon mehrfach gehört und gelesen. Im Gesundheits- und Wellness-Bereich, vielleicht auch in der Arztpraxis und besonders, wenn es um Nahrungsergänzung geht. Nur leider erklärt niemand genau was es damit auf sich hat. Wir können sagen:
Oxidativer Stress ist das Ungleichgewicht zwischen freien Radikalen und Antioxidantien
Wie hängen Freie Radikale und oxidativer Stess zusammen? Was hat dies mit Übersäuerung zu tun? Welcher Zusammen gibt es zwischen Übergewicht, dem Altern und sogar schweren Krankheiten ? Was können wir dagegen tun?
Zuerst also der Begriff freie Radikale:
Freie Radikale – vom nicht anerkannten Begriff in der Schulmedizin zur handfesten Erklärung:
Es begann 1956 in den USA. Der Biogerentologe (Gerontologie = Lehre vom Altern) Denham Harman stellte sich die Frage:
"Wie geht eigentlich Altern?", da unsere Zellen können sich doch vollständig reproduzieren können.
Bei der Zellteilung wird zuerst die Erbinformation kopiert, dann ein Zellkern darum gebildet, schließlich die Zelle. Normalerweise sollten wir danach gar nicht altern es sei denn irgendetwas stört diesen Prozess. Die „Störenfriede“ so Harman, müssten die Freien Radikale sein.
Es sind kurzkettige Moleküle, die unser Körper produziert, um Eindringlinge zu vernichten, deren Zellwände und damit diesen selbst zerstört. Da sich diese aber sehr radikal verhalten, zerstören sie auch eigenes Gewebe und eigene DNA.
(Erbinformation) während der Zellteilung. Das hat zur Folge, dass eine Zelle eben nicht durch eine neue und gesunde ersetzt wird, sondern durch eine kaputte. Klar, wenn der Bauplan nicht stimmt, kann auch das Gebäude nicht fehlerfrei sein.
Vermutlich können Sie sich vorstellten, wie die wissenschaftliche Welt reagierte: Man schüttete sich zunächst aus vor Lachen, nannte diese These „parawissenschaftlich“. Sie verschwand für eine Weile und wurde in den letzten Jahren wieder von Ärzten aufgegriffen:
Die Theorie der Freien Radikalen, so zeigt sich, bietet einen handfesten Erklärungsansatz für sämtliche Zerfallserscheinungen! Also vom Altern des Gewebes, über Osteoporose, bis hin zu Alzheimer. Auch die Frage wie Krebs, also das unkontrollierte Wuchern entarteter Zellen entsteht, kann mit dieser Theorie zumindest ansatzweise verstanden werden!
Diese kurzlebigen Molekülketten, die meist eine Sauerstoffverbindung haben, und der oxidativer Stress – bedingen sich gegenseitig.
...bei der Säure-Basen-Bildung:
Bei einer reduktiven Reaktion gibt ein Molekül ein Teilchen frei, bei der oxidativen bindet ein Sauerstoffteilchen andere an sich. Sauerstoff kann in stabiler oder reaktiver Form auftreten. Ist zu viel reaktiver Sauerstoff da, entsteht der oxidative Stress., also ein Ungleichgewicht zwischen freien Radikale und natürlichen Antioxiodantien.
Wenn sich mehrere Sauerstoffteilchen „zusammen rotten“ um ein anderes Teilchen zu entführen, entsteht Säure. Und wenn das Sauerstoffteilchen die Zelle „beraubt“, statt sie zu nähren, bekommt die Zelle „Atemnot“ bis hin zum Ersticken. Sie muss schneller getauscht werden, neue Fehlerquelle…., na Sie können diese gedankliche Kette sicher selbst fortsetzen.
Somit ist die Übersäuerung, von dem die Heilpraktiker gerne berichten tatsächlich vorhanden, aber es ist ein Produkt der aus dem Ufer geratenen Redox Reaktion und von zu wenig Ausgleich durch geeignete Antioxidantien.
Bei der Energieumwandlung kommt es im Rahmen der oxidativen Phosphorylierung zu Elektronenbewegungen mit sich anhäufenden Protonen, die intrazellulär durch die Mitochondrien-Membran in das Zytoplasma gelangen und von dort schnellstmöglich aus der Zelle ins Interstitium geschleust werden müssen – denn Protonenstau (Übersäuerung) im Zellinneren würde die Zellatmung zum völligen Erliegen bringen. Im Interstitium („Matrix“), dem größten Protonenpuffer des Organismus, fangen basische Aminosäuren in aller Regel die Protonen ab .
Stößt die Puffer-Funktion des Bindegewebes an seine Grenzen, so beginnt bereits das Problem der Übersäuerung, bedingt durch Oxidationsvorgänge, und damit unvermeidlich das Fortschreiten des
Alterungsprozesses.
Wir kommen reduktiv und alkalisch (Fruchtwasser: pH8) zur Welt. Im Laufe des Lebens werden wir zunehmend sauer und oxidativ verändert. Dabei verschlackt mit fortschreitendem Alter die
Grundsubstanz durch Überlagerung von Protonen (Übersäuerung), was den Fluss von Elektrolyten und Mikronährstoffen erschwert und schließlich in einem Lymphstau mit Lymphödem enden kann.
Unser Körper versucht dem Protonenstau in der Matrix Herr zu werden, indem er seine Puffer im Serum aktiviert. Bei chronisch übersäuerten Patienten findet man dementsprechend alkalisches Blut mit
der Tendenz zur Hypoventilation mit Hypoxiefolge und den sich daraus ergebenden Problemen. Dabei schließt sich der Teufelskreis der Übersäuerungsproblematik, denn mit zunehmender Hypoxie steigt
die Protonenflut durch die Zunahme der Glykolyse .
Eine nicht unerhebliche Rolle spielt dabei das Enzym Carboanhydrase (CA). Es katalysiert (zinkabhängig) aus Kohlendioxid (CO2) und Wasser (H2O) die Bildung von Kohlensäure (H2CO3), welche anschließend in Bikarbonat (HCO3) und ein Proton (H+) dissoziiert. Somit ist auch über die Nieren eine Pufferung mittels Bikarbonat möglich.
Jede Entzündung ist mit einer Azidose assoziiert. Die NADPH-Oxidase der Makrophagen stellt über den „respiratory burst“ Sauerstoffradikale gemäß folgender Gleichung bereit, bei der auch Protonen
anfallen:
NADPH + 2 O2 ↔ NADP + H + 2 O2•
Jede chronische Entzündung (z. B. Störfeld Zahn, Quecksilber) hält eine chronische Übersäuerung aufrecht. Alle Radikalbildner induzieren Entzündungen, die bei anhaltender Belastung zur
chronischen Übersäuerung führen.
Andauernde Stimulation des NMDA-Rezeptors, z. B. durch ein Überangebot an Glutamat oder auch Kalzium, führt über die Aktivierung des NFkappa-B in die Entzündungskaskade
Belassen wir den Patienten im Zustand eines chronischen Stimulus, wird über kurz oder lang die Th2-Schiene als Gegenregulation prominent und der Organismus insgesamt auf Dauer immunschwach.
* aus: http://www.alfons-meyer.de/publikationen/fachartikel/Alfons-Meyer_Chronisch-krank-chronisch-uebersaeuert-Quellen-von-oxidativem-Stress%20beseitigen_COMED-06-09.pdf
Das Meiden bzw. Mindern des nitrosativen und oxidativen Stresses sind die wesentlichen therapeutischen Maßnahmen im Kampf gegen die Übersäuerung schlechthin.
Normalerweise kann sich der Körper selbst helfen. Mutter Natur hat dafür die Antioxidantien entwickelt. Das sind Enzyme, diese heißen : z.B. Glutahionperoxidase, Superoxiddismutase und Katalase. Diese helfen dem Körper.
Auslöser für oxidativen Stress und die Bildung freier Radikaler ist:
Umweltverschmutzung,
verarbeitete Lebensmittel,
Drogen, Alkohol,
Haushalt und Industrie-Chemikalien,
Schwermetalle,
übermäßige Bewegung,
Mangel an Schlaf,
Stress,
Schimmel, Bakterien, Viren, Toxine,
Verletzungen, EMF. etc...
Bei der Entstehung vieler Krankheiten spielt dieses Phänomen eine Rolle: Wenn die Zellerneuerung in einem Organ fehlerhaft ist und immer fehlerhafter wird, ist es nur eine Frage der Zeit, bis das ganze Organ nicht mehr richtig funktioniert. Wichtige Unterstützung beim Kampf gegen den Teufelskreis aus Freien Radikalen und oxidativem Stress erhält Ihr Körper durch Nährstoffe wie etwa Vitamin C, Vitamin E oder auch die Aminosäure Glutathion. Ebenso spielen die Vitamine der B-Gruppe, das Vitamin D und einige Mineralstoffe eine wichtige Rolle als Radikalfänger und Antioxidantien. Sie reagieren besonders schnell auf die schädlichen Stoffe und machen sie unschädlich. Auch das Coenzym Q 10 hat sich als äußerst wirksam erwiesen, denn es scheint, als könne es nicht nur die Radikale fangen, sondern auch beim Reparieren der Zellen helfen. Ebenso spielen die Vitamine der B-Gruppe, das Vitamin D und einige Mineralstoffe eine wichtige Rolle als Radikalfänger und Antioxidantien.
Nur haben Vitamine auch Nebenwirkungen, wie das Vitamin C:
"Die neueren wissenschaftlichen Erkenntnisse veranlasste die Zeitschrift Nature in einem Feature, die Behauptung, dass "Antioxidantien gut und freie Radikale schlecht" seien, als Mythos zu bezeichnen, der den Menschen schade.[19] Als Vitamine oder Vorstufen
von Vitaminen haben die Antioxidantien beta-Carotin,
Vitamin A, Vitamin C und Vitamin E demzufolge, von der Vorbeugung heutzutage extrem seltener
Mangelerscheinungen abgesehen, keinerlei erwiesene Rolle für die menschliche Gesundheit. Vielmehr bewirkt die nahrungsergänzende Zufuhr von Vitamin E sowie Vitamin A und dessen
Carotinoid-Vorstufen beim Menschen eine gesteigerte Entstehung von Krebs sowie eine Verringerung der Lebenserwartung [20][21], während Vitamin C als Supplement bestenfalls
wirkungslos ist" Quelle: Wikipädia https://de.wikipedia.org/wiki/Antioxidans